
Krypto und Steuern in Zypern
Warum sich ein Blick auf die EU-Mittelmeerinsel lohnt
Sie investieren in Kryptowährungen oder handeln aktiv damit? Dann haben Sie sich bestimmt schon einmal gefragt, wie sich Ihre Gewinne aus dem Trading mit Kryptos steuerlich optimieren lassen.
Zypern hat sich in den letzten Jahren zu einem der attraktivsten Standorte für Krypto-Anleger und Unternehmen innerhalb der EU entwickelt – und das aus gutem Grund!
Mit einem kryptofreundlichen Umfeld, klaren gesetzlichen Regelungen und einem vorteilhaften Steuersystem bietet Zypern hervorragende Möglichkeiten für alle, die in Kryptos investieren und damit handeln.
Doch wie genau werden Gewinne aus dem Handel mit Kryptos in Zypern besteuert? Und welche Vorteile könnte eine Zypern Firmengründung und/oder eine Wohnsitzverlagerung nach Zypern für Sie haben?
In der folgenden Übersicht erhalten Sie einen klaren Einblick in die steuerlichen Rahmenbedingungen und erfahren, warum Zypern für viele Investoren eine ausgezeichnete Wahl ist.

1. Unternehmen:
Steuern in Zypern auf Handel mit Kryptos
Gewinne aus dem aktiven Handel mit Kryptowährungen unterliegen der Körperschaftsteuer von 12,5%. Dies gilt für Unternehmen, die mit Kryptowährungen handeln oder Finanzprodukte mit Kryptowährungen als Basiswerte nutzen.
Kursgewinne und -verluste richtig einordnen
Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen Gewinnen aus dem Trading mit Kryptowährungen und Kursgewinnen durch Wertveränderungen von Kryptos:
Handelsgewinne
Unternehmen, die aktiv mit Kryptowährungen handeln, erzielen geschäftliche Einkünfte, die der Körperschaftsteuer von 12,5% unterliegen. Dies betrifft insbesondere Firmen, die regelmäßig Kryptowährungen kaufen und verkaufen.
Kursgewinne und -verluste auf gehaltene Kryptowährungen
Unternehmen, die Kryptos langfristig halten, sei es als Investition oder als Zahlungsmittel, unterliegen keiner direkten Besteuerung auf Wertzuwächse. Eine Steuerpflicht entsteht erst, wenn:
- die Kryptowährungen tatsächlich verkauft oder
- in eine andere Währung umgewandelt werden.
Verluste aus gehaltenen Kryptowährungen
Diese können nicht zur Senkung anderer steuerpflichtiger Gewinne verwendet werden. Verluste aus dem Verkauf von Kryptowährungen können jedoch bis zu fünf Jahre vorgetragen und mit zukünftigen Krypto-Gewinnen verrechnet werden.
Fiktive Dividendenausschüttung in Zypern
Nicht ausgeschüttete Gewinne unterliegen in Zypern grundsätzlich der fiktiven Dividendenausschüttung. Allerdings sind Gesellschafter mit steuerlichem Wohnsitz in Zypern und Non-Dom-Status von der 17% Sonderbeitrag für die Verteidigung (Special Contribution for Defence – SDC) befreit.
Realisierte vs. nicht realisierte Gewinne
- Nur realisierte Gewinne aus dem Verkauf oder der Umwandlung von Kryptowährungen sind steuerpflichtig.
- Nicht realisierte Gewinne (z. B. reine Kurssteigerungen ohne Verkauf oder Umwandlung in Fiat-Währung) bleiben steuerfrei.
Unternehmen: Steuern in Zypern auf Handel mit Kryptos
Zusammenfassung
- Gewinne aus dem aktiven Handel mit Kryptowährungen unterliegen der 12,5% Körperschaftsteuer.
- Wertsteigerungen von gehaltenen Kryptowährungen bleiben steuerfrei, solange sie nicht verkauft oder in Fiat umgewandelt werden.
- Erst bei einem tatsächlichen Verkauf wird die Besteuerung fällig.
- Verluste aus Verkäufen können mit zukünftigen Gewinnen verrechnet, aber nicht zur Senkung anderer Unternehmenssteuern genutzt werden.

2. Privatpersonen: Steuern in Zypern auf Handel mit Kryptos
Die steuerliche Behandlung von Kryptowährungen in Zypern bietet attraktive Gestaltungsmöglichkeiten, erfordert aber eine genaue Abgrenzung zwischen privater Investition und gewerblichem Handel. Insbesondere der Non-Dom-Status ermöglicht steuerliche Vorteile, wenn eine korrekte Einordnung vorliegt.
Doch wann gelten in Krypto-Gewinne als steuerfrei und wann unterliegen sie der Einkommensteuer in Zypern?
Wir unterstützen Sie gern bei der optimalen steuerlichen Planung, um sicherzustellen, dass Sie als Privatperson mit Non-Dom-Status nicht als gewerblicher Händler eingestuft werden.
Warum lohnt sich eine Wohnsitzverlagerung nach Zypern?
Keine Besteuerung nicht realisierter Kursgewinne, solange keine Umwandlung in Fiat oder ein Verkauf erfolgt.
Keine Steuer auf Dividendenausschüttungen, wenn Krypto-Gewinne über eine Zypern Gesellschaft strukturiert werden und der Non-Dom-Status vorliegt.
Keine Sonderabgabe (SDC-Steuer) für Non-Dom-Personen, auch nicht auf Krypto-bezogene Einkünfte aus Dividenden oder Zinsen.
Klare Abgrenzung zwischen privater Investition und gewerblichem Handel, um steuerliche Risiken zu vermeiden.
Praxisbeispiel
Steuerliche Unterschiede zwischen privater Investition und gewerblichem Handel
Person A kauft Bitcoin als langfristige Investition und hält diese über mehrere Jahre. Gelegentlich verkauft sie einen Teil ihrer Bestände. Da sie keine regelmäßigen Handelsaktivitäten durchführt und die Kryptowährungen langfristig hält, wird sie in Zypern nicht als gewerbliche Händlerin eingestuft.
Person B hingegen kauft und verkauft Kryptowährungen mehrmals täglich und erzielt Gewinne durch kurzfristige Preisschwankungen. Zudem nutzt sie Trading-Bots zur Automatisierung von Transaktionen. Aufgrund dieser Aktivitäten wird Person B vom Finanzamt als gewerblicher Händler eingestuft und muss ihre Krypto-Gewinne als Einkommen versteuern.

Fazit: Die steuerliche Einstufung hängt stark von der individuellen Handelsstrategie ab. Wir beraten Sie gerne, um sicherzustellen, dass Ihre Krypto-Transaktionen korrekt eingeordnet werden und steuerliche Vorteile optimal genutzt werden können.
Wann liegt ein gewerblicher Krypto-Handel in Zypern vor?
Das zypriotische Finanzamt (Income Tax Office – ITO) nutzt den „Badges of Trade“-Test, um zu entscheiden, ob eine Person als gewerblicher Händler eingestuft wird. Folgende Faktoren spielen dabei eine Rolle:
- Gewinnorientierung – Wird der Handel mit der Absicht betrieben, regelmäßig Einkünfte zu erzielen?
- Häufigkeit der Transaktionen – Erfolgen Käufe und Verkäufe gelegentlich oder werden sie regelmäßig durchgeführt?
- Art der Kryptowährungen – Werden Coins langfristig gehalten oder aktiv getradet?
- Änderungen an den Assets – Werden Kryptowährungen häufig umgewandelt oder zur Absicherung genutzt?
- Haltedauer der Vermögenswerte – Werden Kryptowährungen über Jahre hinweg gehalten oder kurzfristig verkauft?
Einzelfälle müssen individuell geprüft werden. Unsere Experten unterstützen Sie gerne dabei, Ihre Handelsaktivitäten korrekt einzuordnen, um steuerliche Risiken zu vermeiden.
Besteuerung bei gewerblichen Krypto-Händlern (PAYE-Steuer)
Wird eine Person als Händler eingestuft, werden Gewinne aus Kryptowährungen als Einkommen behandelt und mit folgenden progressiven Steuersätzen versteuert:
Einkommen (€) | Steuersatz |
bis 19.500 € | 0% |
über 19.500 € | 20% |
über 28.000 € | 25% |
über 36.300 € | 30% |
über 60.000 € | 35% |
Kapitalgewinne bei einmaligen Krypto-Transaktionen
Nicht jede Krypto-Transaktion führt zur Steuerpflicht. Erfolgt der Krypto-Handel nicht regelmäßig, können Gewinne steuerfrei bleiben.
Dies gilt insbesondere für einmalige Investitionen, bei denen Kryptowährungen gekauft und später verkauft werden, ohne dass regelmäßige Handelsaktivitäten vorliegen.
In Zypern gibt es keine allgemeine Kapitalertragssteuer auf Kryptowährungen, was diese Steuerfreiheit begünstigt – sofern keine gewerbliche Handelstätigkeit vorliegt.

Realisierte vs. nicht realisierte Gewinne
Nicht realisierte Kursgewinne (z. B. steigender Bitcoin-Wert ohne Verkauf) bleiben steuerfrei.
Erst beim Verkauf oder der Umwandlung in Fiat wird der Gewinn realisiert und – falls als gewerblicher Handel eingestuft – steuerpflichtig.
Steuervorteile für Non-Dom-Personen
Mit dem Non-Dom-Status in Zypern profitieren Sie von erheblichen Steuererleichterungen. Sie sind von der SDC-Steuer (Sonderabgabe für die Verteidigung) auf Dividenden, Mieteinnahmen und Zinsen befreit.
Krypto-Investoren mit einer zypriotischen Gesellschaft zahlen keine Steuer auf Dividendenausschüttungen.
Unsere Spezialisten berät Sie gern, um die steuerlichen Vorteile optimal zu nutzen.
Privatpersonen: Steuern in Zypern auf Handel mit Kryptos
Zusammenfassung
Die Besteuerung von Kryptowährungen in Zypern bietet erhebliche Vorteile, insbesondere für Personen mit Non-Dom-Status.
Wichtige Punkte zusammengefasst:
- Privatpersonen können bei gelegentlichem Handel steuerfreie Kapitalgewinne erzielen.
- Wer als Händler eingestuft wird, zahlt Einkommensteuer nach progressivem Tarif.
- Nicht realisierte Krypto-Gewinne bleiben steuerfrei.
- Non-Dom-Personen profitieren von erheblichen Steuerbefreiungen.
- Durch die Wohnsitzverlagerung nach Zypern lassen sich Steuerlasten erheblich reduzieren, insbesondere in Kombination mit einem zypriotischen Unternehmen.
- Wir beraten Sie gerne, um Ihre individuelle steuerliche Situation optimal zu gestalten.


Best Practice: Steueroptimierung für Krypto-Investoren in Zypern
Um die steuerlichen Vorteile in Zypern rechtssicher und optimal zu nutzen, sollten Krypto-Investoren folgende Best Practices beachten:
- Klare Trennung zwischen privater Investition und gewerblichem Handel
Halten Sie Kryptowährungen als langfristige Anlage, um nicht als gewerblicher Händler eingestuft zu werden. Vermeiden Sie häufige Transaktionen oder algorithmisches Trading mit Bots, sofern kein Gewerbe angemeldet ist.
- Strukturierung über eine zypriotische Gesellschaft
Falls Sie aktiv mit Kryptowährungen handeln, kann die Gründung einer zypriotischen Gesellschaft sinnvoll sein. So lassen sich Gewinne effizient versteuern und Dividendenausschüttungen für Non-Dom-Personen steuerfrei gestalten.
- Dokumentation der Transaktionen
Führen Sie detaillierte Aufzeichnungen über Ihre Krypto-Transaktionen, um im Fall einer Prüfung eine klare Trennung zwischen privatem Investment und Trading nachweisen zu können.
- Individuelle Steuerberatung in Anspruch nehmen
Jede steuerliche Situation ist einzigartig. Lassen Sie sich frühzeitig beraten, um Fallstricke zu vermeiden und Ihre Steuerlast zu minimieren. Wir unterstützen Sie dabei, eine rechtssichere Struktur aufzubauen, die den steuerlichen Anforderungen in Zypern entspricht.
Mit der richtigen Strategie und einer soliden steuerlichen Planung lassen sich in Zypern erhebliche Steuervorteile nutzen – besonders für Krypto-Investoren mit Non-Dom-Status. Eine fundierte Beratung und eine kluge Strukturierung sind der Schlüssel, um die steuerlichen Möglichkeiten voll auszuschöpfen.
3. Initial Coin Offerings (ICOs) und Steuern in Zypern
Initial Coin Offerings (ICOs) sind eine beliebte Möglichkeit zur Kapitalbeschaffung für Blockchain-Projekte. Deren steuerliche Behandlung in Zypern hängt davon ab, ob es sich um ein Unternehmen handelt, das ein ICO durchführt, oder um eine Privatperson, die in ein ICO investiert.
Unternehmen, die ein ICO durchführen:
Einnahmen aus einem ICO gelten in Zypern als geschäftliche Einkünfte und unterliegen der Körperschaftsteuer von 12,5%, sofern das Unternehmen in Zypern ansässig ist.
Werden über das ICO Utility Tokens ausgegeben, die eine zukünftige Leistung versprechen, kann dies steuerlich als Vorauszahlung für Dienstleistungen gewertet werden. Dies kann Auswirkungen auf die Umsatzsteuerpflicht haben und erfordert eine detaillierte steuerliche Bewertung.
Privatpersonen, die in ICOs investieren:
Kapitalgewinne aus der Veräußerung von ICO-Token können unter Umständen steuerfrei sein, wenn kein gewerblicher Handel vorliegt. Dabei spielt insbesondere die Haltedauer der Token eine Rolle. Werden Token aktiv gehandelt oder kurzfristig veräußert, kann eine steuerpflichtige Einkunft vorliegen.
Wichtiger Hinweis: Die steuerliche Behandlung von ICOs ist komplex und hängt von mehreren Faktoren ab. Eine individuelle steuerliche Analyse ist notwendig, um Risiken zu vermeiden und steuerliche Vorteile optimal zu nutzen. Wir beraten Sie gerne bei der richtigen Einordnung und steuerlichen Strukturierung.
